Telegram und Co.: Der Hype scheint vorbei zu sein

Kurz war er, der Hype rund um die WhatsApp-Alternativen. Was bleibt? Ein übler Nachgeschmack…

Ach, wie groß war der Aufschrei als Facebook WhatsApp kaufte. Plötzlich scherten sich alle, dass WhatsApp auf Datenschutz keinen allzu großen Augenmerk legte. Schließlich wurde das gesamte Telefonbuch eines Nutzers auf deren Server hochgeladen… Nachrichten wurden (zu Beginn) auch nicht verschlüsselt. Doch das kümmerte niemanden; erst als Facebook den Dienst übernahm, war das Interesse des Datenschutzes groß. Ganz plötzlich.

Dieste wie Telegram, Viber, Treema und Co. wurden ganz plötzlich ganz groß. Treema konnte sogar einiges an Geld mit dem negativ Hype rund um die Übernahme machen. Doch der Hype scheint vorbei zu sein: Wenn ich einem meiner Kontakte auf Telegram eine Nachricht schicke, so wird diese nicht zugestellt, da der Kontakt die App einfach nicht aufmacht.

Alles nur Panikmache?

Jap – definitiv. Klar, die kleinen konnten zu Beginn davon profitieren, dass sich die Nutzer ENDLICH Gedanken darüber gemacht haben, dass WhatsApp eine komplette Katastrophe (was Datenschutz anbelangt) ist. Doch nach einer Zeit ist man wieder dorthin zurückgekehrt.

Natürlich sind die Alternativen besser – alleine wenn ich daran denke, dass Telegram und Co. auch über den PC bedienbar und somit einfacher zu handeln sind. So kann ich mit meinen Telegram-Nutzern (sofern sie den Dienst noch nutzen) über meinen Desktop-PC chatten. Nehme ich mein Lumia in die Hand, setze ich den Chat nahtlos fort.

Die besten setzen sich oftmals nicht durch…

Das hat man in der Vergangenheit oftmals gesehen: Salzburg ist als besseres Team gegen Basel in der Europa League ausgeschieden, Windows Phone scheint in Sachen Marktanteile auf der Stelle zu treten und Leute kaufen (ich auch) noch immer Kapsel-Kaffee…

So ungefähr geht es auch Skype und Co: Sie sind die besseren Messenger. Bei Skype kann man sogar VOIP betreiben und von unterwegs seine Liebsten (im Rahmen des Office365 Home oder Personal Abos) kostenlos anrufen – wenn diese im Ausland wohnen.

Doch meistens sind es die Platzhirsche, die überleben und sich in ihrer Position gefestigt haben, weil sie die ersten waren. Messenger gab es vor WhatsApp zu genüge. Alleine wenn ich an den MSN (später dann den Windows Live) Messenger denke, oder (achhhhh) ICQ denke. Alles Dienste, die es schon lang vor WhatsApp und Co gegeben hat. Genau diese Dienste gab es auch für alle Plattformen. Der Unterschied war aber, dass man mindestens eine ICQ Nummer oder E-Mail Adresse von einer Person brauchte – bei WhatsApp war es nur das eigene Telefonbuch. Unkomplizierter geht es nicht mehr.

Was bleibt von dieser Panik übrig?

Am Ende des Tages: Nichts. Für eine kurze Zeit konnten sich Telegram, Treema und wie sie alle heißen über einen Benutzeransturm freuen. Der eine oder andere Dienst hat Geld damit verdient und vielleicht auch einige neue aktive Kunden. Doch das ist eher die Ausnahme als Regel. Alle sind sie wieder bei WhatsApp gelandet.

Und meine Daten?

Tjo, was mit den Daten und hochgeladenen Telefonbüchern bei den anderen Anbietern passiert – das interessiert wohl (ähnlich wie bei WhatsApp) niemanden. Man hat sich dort registriert, nutze den Dienst etwas und hat wieder darauf vergessen, da man schlichtweg nicht mehr dort angeschrieben wird oder man mit diesen Leuten keinen Kontakt aufnimmt.

Die Anbieter können sich über einen Haufen Daten freuen, die sie im (das möchte ich jetzt keinem unterstellen.. aber man weiß ja nie…) verkaufen können. Server zu betreiben kostet Geld und so könnte sicherlich der eine oder andere auf die grandiose Idee kommen und Telefonnummern verkaufen.

Und wenn man dann “einer von 10 glücklichen Lottogewinnern” ist, der per Telefon angerufen wurde, erinnert man sich letzendes nicht mehr wie diese Leute an meine Telefonnummer gekommen sind.