Mein Microsoft Band

Nach einigen Wochen mit dem Microsoft Band ziehe ich ein Fazit. Hat es sich ausgezahlt und macht es mich fitter?

Mein Microsoft Band ist jetzt knapp vier Monate alt. Ein guter Zeitpunkt ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.

Das schlechte Gewissen

Zunächst hatte ich ein schlechtes Gewissen: Ich musste mein Jawbone UP24 in Pension schicken. Und das, obwohl ich mit dem Band sehr zufrieden war – doch die Chance zu nutzen um unter den ersten Europäern zu sein, welches das nur in den USA erhältliche Microsoft Band spazieren tragen, konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Doch nicht nur die Tatsache das UP24 in den Geräteschrank zu sperren, sondern auch der relativ “hohe” Preis von 199$ bedurfte einiger Argumentation mit mir selbst. Mittlerweile hab ich mich ganz gut damit abgefunden…

Das Band, 24 Stunden

Das Band trägt man 24 Stunden am Handgelenk, also Tag aus Tag ein begleitet einen dieser kleine “Lebenstracker”. Dabei werden Daten wie Plusschlag und die Schritte gezählt, die ich zurück gelegt habe. Da es einen Schlafmodus hat, trage ich es auch Nachts um einen Einblick zu bekommen, wie qualitativ hochwertig mein Schlaf ist. Das interessante an der Sache ist, dass das Band die gesamte Nacht den Puls misst. So kann es ganz gut ermitteln wie es um meinen Schlaf steht.

Der Akku

Viele “Fachzeitschriften” haben sich über die Akkulaufzeit des Gerätes “mockiert” – dieser halte nicht so lange. Dem muss ich insofern widersprechen, als es darauf ankommt was du machst. Selbstverständlich hält der Akku nicht lange, wenn das Gerät im Laufmodus GPS und den Herzfrequenzmesser aktiviert hat. Hier hält der Akku im Schnitt 4 bis 5 Stunden – für Sportsessions (meiner Meinung nach) komplett ausreichend!
Wenn du keine sportlichen Aktivitäten machst, dann ist die Akku-Performance ganz okay: Ich komme so zwei bis 2,5 Tage damit aus. Da ich mir ein zweites Ladekabel habe mitnehmen lassen, kann ich das Band auch in der Firma zwischenladen. So laufe ich nicht Gefahr, dass es mal leer wird.

Das Tracking

Während einer Aktivität kannst du GPS zuschalten, das heißt, dass das Gerät die Strecke via GPS aufnimmt – so wie bei den zahlreichen Fitness-Apps für dein Smartphone. Mit dem Unterschied, dass du kein Smartphone brauchst. Dazu ist das Band da. Während meines kurzen Skiurlaubes habe ich das Band, natürlich, auf dem Handgelenk gehabt und habe damit das Skifahren getracked. Das hat wunderbar geklappt, wie man hier sehen kann:

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Macht es mich fitter?

Das Tragen des Bandes macht niemanden fitter. Das ist auch nicht der Sinn dahinter! Der Sinn ist eher Menschen für mehr Sport zu motivieren. Du stellst dir ein Ziel von z.B. 7000 Schritte pro Tag. Auf deinem Band siehst du dann immer die Anzahl der bisher gegangenen Schritte. Bist du hinter deinem persönlich gesteckten Ziel, so siehst du das auch. Bei mir ist es dann so, dass ich die eine U-Bahn Station zu Fuß gehe. Oder ich gehe mal eine halbe Stunde am Abend spazieren.

Es zeigt dir einfach: Das hast du bisher getan und inwieweit entspricht das deinen Zielen. Vielleicht solltest du noch etwas tun? Das Band urteilt auch nicht darüber; kann es auch nicht, bzw: Microsoft hat es in der App nicht vorgesehen. Im Unterschied zur Jawbone-App bekommst du hier nicht laufend Tipps oder Erinnerungen dich zu bewegen. Das Band zeichnet die Daten auf, schickt sie ans Handy und was du daraus machst ist deine Sache.

Fazit

Das Microsoft Band ist, meiner Meinung nach, der erste Schritt in die richtige Richtung was Fitnessbänder betrifft. Es macht vieles richtig. Das Argument, dass es  zu klobig oder schwer sei, lass ich nicht gelten, da man sich sehr schnell daran gewöhnt. Allerdings hat es viel mit einer Beta-Version gemeinsam, ein Versuch sozusagen. Die Software (App) und die Firmware lassen keinen Platz für Beschwerden: Die haben bisher hervorragend funktioniert. Auch wenn ich mal das Smartphone gewechselt habe: Das Pairing mit dem Band hat immer anstandslos geklappt. Der Sync sowieso.

Was eher den Beta-Stempel drauf hat ist das Band an sich. Leider schaut es bei mir nach vier Monaten wie ein zwei Jahre altes Gadget aus. Es zerkratzt leicht, das Plastik vom Band sieht verbraucht aus und bei mir ist der Verschluss kaputt gegangen. Da es außerhalb der USA nicht verfügbar ist, stehe ich vor dem Problem: Entweder ich organisiere mir einen Umtausch und verzichte auf das Band, oder ich lasse den Verschluss von einem Uhrmacher reparieren.

Würde ich es mir nocheinmal kaufen? Die aktuelle Generation nicht, aber eine neue (falls überhaupt eine kommt) schon. Das Microsoft Band ist dem Surface in einer Hinsicht recht ähnlich. Es soll zeigen was möglich ist und Hersteller sollen sich daran ein Beispiel nehmen. Im Falle des Bandes ist die gesamte Plattform und Hardware lizensierbar. So hofft Microsoft, dass andere Hersteller wie FitBit oder JawBone Teile oder die gesamte Hardware lizensieren und damit ihre Versionen des Microsoft Bandes herausbringen. Wobei der Fokus wohl zu 100% auf der Health Plattform liegt. Man möchte die Infratsruktur dahinter etablieren. Mal sehen ob es klappt.

PS: Danke an Mario, dass er mir diesen Artikel quasi aufgelegt hat. Ich wollte schon seit Wochen ein kleines Zwischenfazit schreiben und jetzt ist es endlich geschafft 🙂