Review: HUAWEI MateBook (2016)

Das HUAWEI Matebook ist das erste 2 in 1 von HUAWEI. Und im ersten Anlauf machen die Chinesen vieles Richtig. Mein Review.

Bevor ich mit meinem Review beginne, möchte ich mich bei HUAWEI Österreich bedanken: Man hat mir das Gerät für ein Review zur Verfügung gestellt. Das wird mein Urteil am Gerät selbst in keinerlei Art und Weise beeinflussen.

Auf der CES 2016 Anfang dieses zeigte HUAWEI sein erstes Windows-Device: Das MateBook soll im 2 in 1 Markt mitmischen und so für HUAWEI ein weiteres Standbein werden. Kein Wunder, dass das chinesische Unternehmen hier mitmachen möchte. Microsoft feiert mit seiner Surface-Linie einen Verkaufsrekord nach dem anderen. Außerdem sind die auf Windows basierten Geräte besonders beliebt.
Dank HUAWEI Österreich durfte ich einige Tage mit dem brandneuen MateBook verbringen.

Der erste Eindruck

HUAWEI MateBook von vorne
HUAWEI MateBook von vorne

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich mein Surface Pro 3 verkauft. Nein, eine leichte Entscheidung war das nicht. Aber mit dem Gedanken, dass Microsoft einen Nachfolger vorstellen wird und ich, als Gadget-Fanatiker, nicht lange mit einem Gerät zufrieden bin, war der Verkauf beschlossene Sache. Das HUAWEI MateBook ist nun mein erstes 2 in 1 Device seit dem Surface. Viel hat sich getan und das merkt man an diesem Tablet. Leicht, wunderschön und mit Power kommt das Teil daher. Für manche ganz wichtig: Das MateBook hat keinen Lüfter und ist somit still. Ideal für alle, die oft in Besprechungen oder in Vorlesungen sitzen.
Das 12 Zoll Device fühlt sich extrem gut in der Hand an. HUAWEI hat hier nicht gespart, denn die Front aus Glas wird mit einem Gehäuse aus Aluminium umschlossen. Mit einem Gewicht von 640 Gramm (!) ist es ein Handschmeichler. Good Job Huawei.

HUAWEI Matebook im ZugAußerdem zog es im Zug Richtung Linz einige Blicke der Apple Fraktion auf sich. Gefällt mir.

Die Ausstattung

HUAWEI Matebook AusstattungBei der Ausstattung hat man ebenfalls nicht gepatzt, denn es ist für jeden was dabei. Die Einsteigervariante kommt mit 4 GB Ram und einer 128 GB SSD daher. Das Modell, das ich hatte war mit 8 GB und einer 256 großen SSD ausgestattet. Ram und SSD genug um als mobiles Arbeitstier seinen Job zu verrichten.
Das ganze System wird von einer, und das wird für manche ein „No Go“ sein, von einer Intel Core M CPU angetrieben. Genauer: Intel Core m5-6Y57. Aber mal ganz ehrlich: Wer kauft sich denn das Matebook um ihm dann mangelnde Leistung bei Videoschnitt oder der einen oder anderen CAD-Anwendung zu bescheinigen? Hoffentlich niemand.

In der Verpackung befindet sich ein USB-C Kabel und ein entsprechendes Ladegerät. Die Ladepower beträgt 2 Ampere. Könnte mehr sein, da das MateBook rund zwei Stunden braucht um voll aufgeladen zu werden.

Das Display

Das Display ist gestochen scharf
Das Display ist gestochen scharf

Das 12 Zoll große Display ist allerdings das Highlight des HUAWEI. Es löst mit 2160×1440 Pixel auf und ist super hell. Ich hab einen Nachmittag mit dem Device bei Sonnenschein auf unserer Terrasse verbracht. Das Display spiegelt zwar, aber ich konnte alles gut ablesen und erkennen.

Neben dem hochauflösenden 12 Zoll Display, kommt im MateBook ein Digitizer zum Einsatz. Ach, was habe ich ein Gerät vermisst, das mir die Möglichkeit gibt in OneNote bei Besprechungen mitzuschreiben oder Kommentare in PDFs zu hinterlassen. Und das geht am MateBook sehr gut. Im Unterschied zum Surface-Stift, besitzt der Pen von HUAWEI einen eingebauten Akku, den man einfach aufladen kann. Sehr gut! Denn, um ehrlich zu sein, es ist einfach nur nervig, ständig daran denken zu müssen, Batterien mitzunehmen.
Ach ja und falls jemand einzelne Pixel sehen möchte, dann sollte er woanders schauen, denn beim MateBook wird er keine sehen. Hey, weg mit der Lupe 😉

Konnektivität

Unter dem Motto #HUAWEIConnects pusht HUAWEI seine Devices. Hinter dem Slogan steht die Idee, der Versuch mit seinen Devices Freunde, Familie und die Arbeitswelt zu verbinden. Mit dem MateBook steht ein weiteres Device auf dem Parkett, das dieses Unternehmenskredo umsetzen soll. Dabei ist das 2 in 1 Tablet das erste Windows Gerät der Chinesen.

Damit man stehts in Verbindung bleibt, braucht man auch entsprechende Technologien. So unterstützt das MateBook neben Bluetooth 4.1 auch WLAN der neuesten Generation. Das heißt: WLAN 802.11a/b/g/n/ac ist an board. Ebenso GPS. Allerdings hat HUAWEI etwas ganz wichtiges in dieser Gerätekategorie vergessen: LTE. Leider fehlt das dem MateBook, auch weil es viele Nutzer gibt, die auf solche Dinge achten.

Mich persönlich stört das nicht, da ich immer ein LTE MIFI mit dabei habe und so nicht nur das MateBook, sondern auch andere Devices mit schnellem WLAN versorgen kann.

Die restliche Hardware

HUAWEI Matebook Anschlüsse

So wie das Surface Pro 4, hat das MateBook auch „nur“ einen USB-Anschluss. Aber: HUAWEI nutzt hier USB-C. Das ist auch der Dicke des Gerätes geschuldet. Bei diesen Abmessungen passte in USB-A einfach nicht rein.
Am Rand befinden sich einige Mikrofone um Skypen qualitativ hochwertiger zu machen. Das habe ich natürlich auch getestet. Ein Freund und ich (hallo Lumi) zocken immer Fifa und skypen nebenbei. Gemerkt hat er nicht, dass ich mit ienem anderen Device mit ihm skype. Außerdem sehr praktisch: Es gibt ein „Ladelicht“. Rot heißt: Es wird geladen. Grün: Es ist voll. Auch hier hat wurde mitgedacht.

HUAWEI Matebook Fingerabdruckleser

Ein weiteres Highlight des MateBook, ist der integrierte Fingerabdruckleser. Er erleichtert nicht nur das Entsperren des Gerätes, sondern ist auch Windows Hello kompatibel. Yes! Nie mehr ein Passwort eingeben müssen, sondern einfach mit dem Finger die Seite berühren und schon ist man eingeloggt.

MateDock

HUAWEI Matedock 1

Für diejenigen, die Anschlüsse vermissen, gibt es das „MateDock“ als Extra zu kaufen. Leider wird es extra verkauft und treibt den gesamten Preis des Gerätes um 99€. Schade, denn hier hätte man sich durchaus von der Konkurrenz abheben können.

HUAWEI Matedock 2

Für die 99€ bekommt man dann doch einiges. Neben einem vollen LAN-Anschluss, gibt es eine VGA und HDMI, bzw. 2 USB 3.0 Schnittstellen. Außerdem ist ein weiterer USB-C Anschluss vorhanden. Damit kann man sein Gerät zusätzlich laden. Da hat jemand mitgedacht. Sehr gut. Außerdem sind einige Adapter dabei um zB. sein Smartphone oder den Stift zu laden.

MateCover

HUAWEI Matecover 2

 

Bei einem Punkt hebt sich HUAWEI mit seinem MateBook von Konkurrenten deutlich ab. Dort legt man das Cover-Keyboard, das als Schutz und Tastatur dient, zum Gerät beilegt. Beim Surface muss man hier nochmal rund 150€ drauflegen um das Type Cover zu kaufen. Für manche ein Deal-Breaker.

Was bei solch einem Gerät grundsätzlich kein Problem darstellt (bei Laptops ist das ein komplett anderes Thema!). Das Tastatur Cover besteht aus Kunstleder und dem Tastaturteil.
Da es sich, wie beim Surface, mit einem Pin-Connector mit dem Tablet verbindet, muss es nicht zusätzlich aufgeladen werden. Das spart einiges an Nerven.HUAWEI Matecover 1

Der Tastenanschlag ist gut, das Mauspad ist dem des Surface gleich (ich bin der Meinung, dass es aus Glas besteht). Der Gesamteindruck ist gut.

Was mir nicht so gefällt ist die Art und Weise wie HUAWEI die Sache mit dem Cover und dem Gerät gelöst hat. Nachdem das MateBook so dünn ist, gibt es keine Möglichkeit es ohne das Cover aufzustellen. Acer, Lenovo, Microsoft und einige andere haben das besser gelöst. Auch weil es beim MateBook nicht möglich ist mehrere Positionen einzustellen. Hier gibt es, wie beim ersten Surface Pro oder beim iPad „Pro“ nur eine fixe Position.

Schreiben auf dem MateBook

Alle Hersteller versuchen das Schreibgefühl mit ihren Stiften und den Displays so natürlich wie nur möglich zu gestalten. Auch HUAWEI hat sich Gedanken gemacht und das ganz gut hinbekommen. Natürlich braucht es immer eine Phase, wo man sich einerseits an den Pen und andererseits an das Schreiben auf dem Display gewöhnen muss.

Ich habe nicht lange gebraucht um mich anzupassen und hatte es schon nach wenigen Minuten intus. Witz ist, dass Apps und Programme eine ganz andere Performance an den Tag legen. So gibt es Programme/Apps, wo das Schreibgefühl gut ist, da die Verzögerung nahezu nicht existent ist. Mit Windows Ink geht das in allen Apps und klappt sehr gut.

In OneNote hingegen merkt man eine Verzögerung. Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf, aber das liegt an Microsoft, nicht an HUAWEI.

Materalien

HUAWEI Matebook Materalien

Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Das Gerät fühlt sich einfach gut in der Hand an. Auch wenn es im Cover steckt. Der Stift, der ebenfalls aus Alu ist, fühlt sich ebenfalls gut an. Allerdings hat mich das „Button-Placement“ gestört. Ich habe den Stift beim schreiben einige Male drehen können um die optimale Position zu finden.

Da das Gerät ein Tablet ist, spielt sich alles auf dem größen Bildschirm ab. So betoucht man immer das Display. Nachteil: Ein fettiger Schirm. Deshalb brauche ich immer ein Putztuch, damit das Device immer halbwegs gut aussieht.

Abgesehen davon ist das MateBook einfach ein Hingucker. Ob im oder außerhalb des MateCovers, es sieht immer gut aus. Das matte Aluminium verleiht dem Device ein Premium Look & Feel. Gleiches gilt für das Cover. Es besteht zwar aus Kunstleder, sieht aber trotzdem gut aus.

Leistung

Während des Tests hat das MateBook mein HP Spectre X360 abgelöst. Normalerweise mach ich mit meinem HP alles und habe es auch immer dabei. Da ich ein Gefühl für das HUAWEI bekommen wollte, hab ich es statt dem X360 mitgenommen. Und hier fiel mir sofort der größte Unterschied auf: Das MateBook ist ein Fliegengewicht! Da es (mit Cover) rund 800 Gramm leicht ist, habe ich 50% des Gewichts eingespart. Und hier hatte ich nicht das Gefühl an Leistung einzubüßen. Auch nicht, weil ich weder im Zug noch an anderen Orten die volle Leistung des Core i5, der im HP verbaut ist, nur annährend ausreize.

Der Rest ist selbstredend: Die 8 GB Ram waren mehr als ausreichend und die SSD mit ihren 256 GB Speicherplatz boten genug Platz. Natürlich kann man immer mehr haben. Wer wünscht sich denn nicht eine größere SSD? Aber das wäre natürlich auch mit einem höheren Preis verbunden. Und wer möchte schon mehr bezahlen?

Akkulaufzeit

Der Testzeitraum betrug 4 Tage und in dieser Zeit lässt sich kein genaues Urteil über die Akkulaufzeit fällen, auch nicht, weil das Gerät brandneu war und der Akku somit einiges an Zeit braucht. Eines ist mir dann aber schon aufgefallen. Die 10 Stunden, die HUAWEI als Laufzeit angibt, sind eher unrealistisch. Hier sind 5 oder vielleicht 6 Stunden drinnen.

HUAWEI Matebook Akkulaufzeit

Aber auch hier muss ich eines sagen. Die Akkulaufzeit passt sich immer dem Nutzungsverhalten an. Bei anspruchsvollen Usern wird er in 2, 3 Stunden zu neige gehen, bei denen, die in Word (so wie ich gerade) ein Review schreiben, die Helligkeit bei 50% einstellen, bei denen wird der Akku 5 oder mehr Stunden aushalten.
Deshalb gilt: Je höher die Akkukapazität, desto besser. „No shit Sherlock“, würde manch einer jetzt sagen. Natürlich ist mehr Akku immer besser, aber, und das ist der Punkt. Wenn jemand das Gerät nicht an seine Leistungsgrenze bringt, dann wird das Ding auch deutlich weniger Strom brauchen, als bei jemandem, der das Gerät zu 100% auslastet.

HUAWEI MateBook Fazit

It’s conclusion time! Nach einigen Tagen mit dem HUAWEI, bin ich etwas gespalten. Einerseits vermisse ich ein Device, mit dem ich Gewicht einsparen, nahezu keinen Leistungsverlust habe und mit dem ich bei Besprechungen mitschreiben, nicht mittippen kann. Ja, selbst das Teil während einer Präsentation in der Hand zu halten und auf den Folien mit dem Stift Notizen zu machen ist eine, sorry für den Gefühlsausbruch, geile Sache. Zumal es einfach Blicke auf sich zieht. Ganz klar.

Doch auf der anderen Seite ist der Techie, der Nerd. Einerseits fehlt es dann irgendwo doch an der Leisutng, die man sich einbildet zu brauchen. Das Gefühl das Device nicht aufmachen zu können und die SSD zu tauschen, wenn sie zu klein wird, geistert als Stimme immer im Kopf herum. Hinzu kommt noch, dass ich mich in der Zeit des Tests nicht so ganz mit der Cover-Lösung anfreunden konnte. Zu „flimsy“ war sie für mich. Hinzu kommt noch, dass man nur einen Winkel einstellen kann. Vielleicht findet HUAWEI bei der nächsten Generation eine neuartige Lösung um dieses kleine Manko zu lösen.

HUAWEI Matebook Fazit

Das ist vielleicht auch der Kompromiss, den man bei jedem (!) Device eingehen muss. Kein Gerät ist perfekt, kein Gerät hat die Antwort auf alle Wünsche. So mancher wird sich an dem einen USB-C Port stoßen – was für mich kein Problem war, da ich das MateDock hatte. Zumal ich von solch einem 2 in 1 keine großartige Erweiterungsmöglichkeit erwarte. Auch weil es sich bei diesem Device um keinen Laptop handelt!
Würde ich mir das MateBook kaufen? Über kurz oder lang: Ja. Nicht nur, weil ich die Hälfte an Gewicht in meiner Tasche einsparen würde, sondern auch, weil es praktisch ist. Im Büro schließt du es an das Dock an und steuerst deine Monitore damit an. Auch, die Möglichkeit mitzuschreiben ist einfach wichtig.
Ist das MateBook eine Surface Konkurrenz?

Ganz klar: Ja. Es macht vieles richtig. Aber auch das Surface, da Microsoft einige Generationen lang Erfahrung sammeln konnte. Das stehe HUAWEI noch bevor. Schaut man sich die Entwicklung der Chinesen im Smartphone Bereich an, mache ich mir absolut keine Sorgen, dass sie hier nicht dazu lernen werden. Ich bin gespannt was die Zukunft bringt.

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Bis bald 🙂