Nach Netflix: Spotify boykottiert Apples In App Purchase System

Dieser Artikel wurde am January 8, 2019 veröffentlicht und könnte mittlerweile veraltete Infos enthalten.

Puh, das ist ein langer Titel, aber fasst die aktuelle Entwicklung rund um Apples In App Purchase System ganz gut zusammen. Netflix hat im Dezember angekündigt keine In App In App Purchases bei Apple mehr anzubieten. Nun ist Spotify an der Reihe.

Spotify verabschiedet sich mit Premium von Apple

Die Schweden kehren Apple den Rücken und vermelden, dass sie iOS Kunden nicht mehr die Möglichkeit anbieten werden, ihr Spotify Premium Abo über iTunes abzuschließen. Bestehende Kunden können das weiterhin tun. Neue müssen über die Webseite Premium bestellen oder über eine andere Plattform, wie Android oder Windows.

Bis vor Kurzem konntest du über das In-App-Zahlungssystem von Apple für Spotify Premium bezahlen. Bei neuen Abonnenten ist das nun nicht mehr möglich.

Der Grund hierfür ist die Zusatzgebühr, die Apple auf den Standardpreis aufschlägt. Daher haben wir beschlossen, diese Zwischeninstanz zu umgehen, damit du Spotify günstiger genießt.

Wenn du momentan über das In-App-Zahlungssystem von Apple für Spotify Premium zahlst und dir lieber wäre, wenn dein Abo direkt über Spotify laufen würde, kannst du ganz einfach wechseln: https://support.spotify.com/de/account_payment_help/subscription_information/spotify-through-the-app-store/

Das Problem: Die Konkurrenz

Apple hat Musik-Abos lange Zeit ignoriert. Der aller erste Anbieter war Microsoft mit seinem Zune-Pass. Für anfangs 15 dann 10$ pro Monat, konnte man unlimitiert Musik hören. Bei der 15$ Variante hat Microsoft dem Nutzer zusätzlich die Möglichkeit gegeben 10 Songs als MP3 zu speichern. Ohne DRM.

Mit Apple und seinem Apple Music zog Apple Jahre später nach. Bei gleichen Kosten, wie alle anderen. Wobei: Nicht ganz. Wo Apple noch 9,99€ kostet, verlangen alle anderen Konkurrenten mehr. Nämlich 12,99€ – das sind über 20% mehr. Ein deutlicher Wettbewerbsnachteil und eine Benachteiligung für andere Dienste.

Aber das sind die Regeln

Diese Diskussion hatte ich bei mobiflip.de – ja, das sind natürlich Apples Regeln, die deren In App Purchase System nutzen. Doch was ist, wenn Anbieter dieses System nicht nutzen wollen, sondern ihr eigenes. Damit müssten sie diese Abgabe nicht bezahlen. Richtig, sowohl bei Google und Microsoft geht das: Nutzt du dein eigenes In App Purchase System, so musst du nichts an die Anbieter bezahlen. Nur deine jährliche Store-Gebühr.

Aber nicht so bei Apple. So bist du als App-Anbieter verpflichtet deren System zu nutzen. Und solltest du die Nutzer in der App darauf hinweisen, dass du dein Abo außerhalb abschließen kannst, wirst du aus dem Store geschmissen. Weil du die Regeln umgehst.


Behinderung eines fairen Wettbewerbes

Würde Apple kein Musikstreaming anbieten, wäre alles kein Problem. Du als Anbieter musst, so wie alle anderen, deinen Teil abgeben. Allerdings ist Apple ein Anbieter von Musikstreaming und steht somit in direkter Konkurrenz zu Spotify und Co. So besteht das Problem, der Behinderung eines fairen Wettbewerbs. Warum? Wo Apple Music via App Store Purchase 9,99€ im Monat kostet, kosten Spotify, Netflix und Co. gleich 20% mehr. Wieso sollte ich dann als iPhone Nutzer das teurere Spotify abonnieren, wenn ich Apple Music günstiger bekomme…?

Lösung des Problems?

Das Problem würde sich ganz schnell lösen lassen. Einerseits sollte Apple sein Regelwerk ändern und App Entwicklern die Möglichkeit geben deren eigenes In App Purchase System zu nutzen (so wie Google und Microsoft) oder die Regeln so ändern, dass sie mit einem Button auf den Purchase auf deren Webseite hinweisen dürfen.

Wird es dazu kommen?

Nein. Apple ist ein dreckiger Konzern, der mit allen Mitteln versucht seine Konkurrenz auszuschalten. Natürlich ist das deren gutes Recht auf deren eigener Plattform zu machen, was sie wollen. Klar. Jedoch zum Nachteil der Kunden des Dienstes und zum Schaden des Dienstes. Man schadet (absichtlich?) so der Konkurrenz. Das eigene Produkt steht in einem deutlich besseren Licht dar.