Drei stellt neuen up^3 Tarif vor

Mobilfunker Drei “schickt Diskonter in Pension” mit up³

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 11. Juli um 09:30, hat der österreichische Mobilfunkanbieter Drei sein überarbeitetes digitales Mobilfunkprodukt “up³” vorgestellt. Ab 4,90€ pro Monat ist man hier schon dabei.

Die Tarife im Überblick

Detailsup³ Smartup³ Under27up³ Unlimitedup³ Team
Min/SMS1000UnlimitiertUnlimitiertUnlimitiert
Daten (EU)50 GB (11 GB)Unlimitiert (17 GB)Unlimitiert (22 GB)Unlimitiert (22 GB)
Technologie &
Bandbreite in Mbit/s
4G & 100/505G & 100/505G & 150/505G & 150/50
Preis€ 4,90 (statt € 9,9)€ 14,90€ 19,90€ 14,90
Stand: 11. Juli 2024

Im Prinzip sind es die altbekannten up³-Tarife: Unlimited, Unlimited Team und Under27. Neu ist allerdings der Smart-Tarif, der sich nicht nur durch den extrem günstigen Einstiegspreis von 4,90€ im Monat auszeichnet, sondern auch 50 GB bietet. Diese Datenmenge gibt es in Österreich aktuell um rund 9,90€.

“Schicken Diskonter in die Pension”

Während der Pressekonferenz hat CCO Günter Lischka, der die Tarife präsentiert hat, einen lustigen Spruch getätigt: “Wir schicken die Diskonter in Pension”. Diese Angriffslust wundert mich nicht, denn der Diskonter-Markt wächst in Österreich stetig. Klassische Mobilfunkanbieter verlieren Kunden, die zu den virtuellen wechseln, weil die Konditionen oft besser sind: Mehr Daten, mehr Minuten zu einem geringeren Preis. Vor allem in Zeiten, wo alles teurer wird, sind Mobilfunkprodukte, die günstig sind und auch bleiben immer willkommen. Das trifft hauptsächlich auf diejenigen zu, die keine Poweruser sind und Perks wie unlimitierte Daten oder Minuten oder die neuesten Mobilfunktechnologien wie 5G nicht brauchen und das auch nicht bezahlen wollen.

Das tut Drei natürlich weg. Man verliert Umsatz, denn jeder Kunde, der zu einem “Diskonter” geht, bringt keinen Umsatz mehr. Deshalb hat man sich hier wohl gedacht: Lieber erleide ich einen Umsatzverlust als, dass ich den Umsatz komplett verliere.

Mit dem neuen Einstiegstarif “Smart” tritt man direkt in den direkten Wettkampf mit Diskontern um die Preisbewussten Kunden. Und von denen gibt es einige: Spusu, HoT, Yesss und mehr.

Jetzt auch mit physischer SIM-Karte

War up³ noch ein reines e-SIM Modell, hat Drei dies nun geändert. Kunden können in der App auch eine physische Simkarte bestellen. Das senkt die Einstiegshürde und erweitert das Abo auch um viele Smartphones, die keine e-SIM anbieten. Wie etwa um den chinesischen Hersteller Xiaomi. Aber auch ältere Nutzer profitieren davon, da das “neue System” mit der e-SIM unbekannt ist und somit auch die Hürde den Tarif zu holen recht hoch erscheint.

Der Unterschied zu “normalen” Tarifen

up³ unterscheidet sich doch massiv von den normalen Tarifen, die Drei weiterhin anbietet. Denn, bei dem Produkt gibt es keinen telefonischen Support oder via Drei-Shop. Bei den Tarifen kontaktiert man Drei via der up³-App. Auch der gesamte Bestell- und Portierungsprozess findet ausschließlich in der App statt. Die Tarifänderung oder die Bestellung von Zusatzpaketen ebenfalls:

  • Digitale Verwaltung: Die Verwaltung erfolgt komplett über die up³-App, die eine Anmeldung und Bezahlung via Apple/Google Pay und anderen gängigen Online-Zahlungsmethoden ermöglicht.
  • Wechselmöglichkeit: Kunden können von jedem Betreiber in Österreich innerhalb von 5 Minuten per Knopfdruck wechseln und ihre Rufnummer inklusive Vorwahl mitnehmen.
  • Automatisierte Prozesse: up³ wurde vom Drei Entwicklerteam im Wiener Headquarter entwickelt und läuft vollautomatisiert ohne manuellen Aufwand.
  • KI-Chat: Der Service umfasst einen KI-Chat in über 80 Sprachen, der abends, nachts und an Feiertagen zur Verfügung steht. Tagsüber können Kunden mit Service-Mitarbeitern auf Deutsch und Englisch chatten.

Zielgruppe

Wie bereits erwähnt, richtet sich Drei mit dieser Tariflandschaft an preisbewusste Kunden. Laut Markanalysen sind das nicht weniger als 2 Millionen – ein großer Markt. Aber man möchte auch kleine Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern ansprechen. Hier scheint drei herausgefunden zu haben, dass diese Zielgruppe es bevorzugt ihren Smartphone-Tarif selbst online zu verwalten und somit keine weiteren zusätzlichen Services benötigt.

Mein Senf

Die up³-Tariflandschaft ist “ein alter Hut” und schon länger am Markt und trotzdem fristete dieses Angebot von Drei ein Schattendasein. Hier musste man unbedingt handelt um einerseits einen günstigeren Einstieg zu etablieren und andererseits natürlich auch um die sicherlich hohen Investitionen in das Produkt auch mal wieder einzuspielen.

Jedenfalls. Das Produkt wurde nach unten hin geöffnet. Hinzu kommt noch, dass es jetzt auch mit einer physischen SIM-Karte verfügbar und somit auch unterschwellig verfügbar ist.

Mit dem Angebot hat Drei einen neuen Preiskampf eröffnet. Ich bin auch gespannt, wie lange die 4,90€ Aktionspreis angeboten werden. Sie sorgen jedenfalls für eine ordentliche Bewegung im heiß umkämpften Mobilfunkmarkt in Österreich.

Die Pressekonferenz zum nachschauen