Ausgepackt: Samsung Galaxy Buds3 Pro

Am 10. Juli 2024 hat Samsung bei seinem sommerlichen Unpacked-Event die dritte Generation seiner Buds Pro gezeigt. Sie hören auf den Namen Galaxy Buds3 Pro. Mit der dritten Generation ist Samsung der “Industrie” gefolgt und hat das Design seiner In-Ear Kopfhöher geändert.

Was ist in der Box?

Samsung hat, wie bei den Vorgängern, ein Kabel und diese Plastik-Dinger für die Ohren in die Box gepackt. “Diese Plastik-Dinger” sind in drei Größen vorhanden, sodass man damit eigentlich die perfekte Passform für halbwegs jede normale Ohr hinbekommen sollte. Darüberhinaus ist ein USB-C auf USB-C Ladekabel und etwas Papierkram enthalten. Ja, und natürlich die Buds3 Pro. Die Unboxing Experience und meine ersten Eindrücke, habe ich in diesem Video festgehalten:

Buds Pro vs. Buds3 Pro

Alle Samsung In-Ears haben bis dato eine relativ ähnliche Formsprache gesprochen: Sie waren alle “Knopf- bzw. Bohnenartig” und sind relativ unauffällig im Ohr des Trägers verschwunden. Außerdem sind sie, im Vergleich zu den ganzen Mainstream-In-Ears, immer der eigenen Design- und Formsprache gefolgt und hatten einen gewissen Wiedererkennungswert. Doch das ändert sich mit den Buds3 Pro, denn hier ist Samsung auf den Hypetrain aufgesprungen und folgt der Industrie in Sachen In-Ear Form: Dem Oral-B Zahnbürsten Design.

In bin kein Fan der Verändung, denn mir hat die alte Formsprache und das alte Design deutlich besser gefallen. Es ist auch unique und hat eben diesen Wiedererkennungswert. Das verliert Samsung mit den neuen Buds3 (Pro). Man kann argumentieren, dass die neuen Kopfhörer mit ihrer Farbe, kantigem Design und dem LED Streifen auffallen. Ja, das trifft durchaus zu. Auch passen die In-Ears auch etwas besser ins Ohr, das Samsung teile der Komponenten in die sogenannten “Stems”. Diese Kategorie nennt sich übrigens auch “Stem Earbuds”. Auch hat der neue Formfaktor den Vorteil, dass sie einfacher im Handling sind – sowohl beim Rausnehmen aus dem Ladecase als auch bei den Gesten und beim wieder ins Case geben. Die “Stümmel” machen es etwas einfacher als das “Bohnen”-Design der Vorgänger.

In der kurzen Zeit, hat sich auch beim Thema Noise Cancelling, Soundqualität und der Gestensteuerung einiges verändert. Und zwar zum Postiven. Es ist einfach alles besser geworden. Samsung hat hier viel von seiner zugekaufen Harman-Expertise, wo bekannte Marken wie JBL oder AKG dazu gehört haben. in das Produkt einfließen lassen.

Und natürlich kommen da noch Features, wie Bluetooth 5.4, Auracast, Multipoint, Spatial Audio und Co. dazu. Das verträgt sich gut mit meinem S24 Ultra, das in der Lage ist 360 Grad Audio bei Videos aufzunehmen.

Natürlich mit dabei: “KI”

Ein theoretisches Feature, das ich so mit meinem S24 Ultra noch nicht testen konnte, ist die Dolmetscher-Funktion. Mit den neuen Fold bzw. Flip 6 gekoppelt, übersetzt eine Stimme simultan in deine eigene Sprache. So kannst du dich mit einem Spanier unterhalten und verstehst alles. Praktisch.

Ein weiteres, interessantes Feature ist, dass die Buds3 in der Lage sind externe und interne Geräusche zu analysieren und den EQ und das ANC in Echtzeit anzupassen. Sowas “ähnliches” hat mein Ioniq 5: Wenn ich schneller fahre, passt sich die Lautstärke der Musik an das Geräusch in der Kabine an und wird entsprechend lauter. Ebenfalls interessant ist die adaptive Geräuschkontrolle bei den Pros. Diese Kontrolle ist in der Lage die Lautstärke der Musik zb. entsprechend der Umgebungsgeräusche anzupassen. Plus: Die Buds erkennen, wenn dich eine Person anspricht oder zu sprichst bzw. wenn eine Sirene läutet und deaktiviert automatisch das ANC, damit man nichts wichtiges verpasst. Praktisch in manchen Situationen. Ich habe das Feature allerdings recht schnell ausgeschalten.

Die Gründe für den neuen Formfaktor

Ich habe es vorhin schon kurz angeschnitten: Die Buds3 (Pro) profieren vom neuen Formfaktor, da sie besser ins Ohr passen, eine bessere Steuerung ermöglichen UND einfacher im Umgang sind. Samsung hat sich dazu auch geäußert und neben der verbesserten Steuerung auch einen weiteren Grund genannt: Die neuen Mikrofon Funktionen. Wie geschrieben, sind die Pros in der Lage Geräusche zu erkennen und das ANC entsprechend zu deaktiveren. Dazu braucht es einfach eine bessere Positionierung der Mikrofone und mit dem Design ist das nun möglich.

Akkulaufzeit

Meine Buds3 Pro sollen, laut Samsung, 6 Stunden Hörzeit bieten. Mit der Ladeschale soll sich das auf bis zu 26 Stunde erweitern. Hier sagt Samsung: 5 Minuten laden für 1 Stunde hören.

Smartthings Find

Wie alle Samsung Gadgets, sind auch die neuen Buds3 teil des Smartthings Find Netzwerks und werden automatisch, nach dem erstmaligen einschalten auch gleich hinzugefügt. So konnte ich schon einige Male den linken oder rechten Kopfhörer finden.

Mein Problem hier ist allerdings, dass sie nur dann gefunden werden, wenn sie aktiv sind. Und aktiv sind sie, wenn 1) Das Case offen ist und oder 2) wenn die Kopfhörer nicht im Case sind und noch Akku haben. Ein geschlossenes Case bedeutet: Die Teile werden von keinem Samsung Gerät erkannt. Warum das Case nicht, wie die Samsung Tags immer ein Signal schicken, verstehe ich nicht. Auch, weil das Case einen Akku hat, der laufend nachgeladen werden kann. Im Unterschied zu den Tags.

Andere Geräte

Da es sich bei den Buds3 Pro um “klassische” Bluetooth Kopfhörer handelt, können sie, wie alle anderen, bei anderen Geräten als solche hinzugefügt werden. Doch ohne die Software sind sie nur, wenn überhaupt, nur halbso gut. Deshalb funktionieren sie mit Samsung Geräten am besten. Oder? Nicht ganz, denn Samsung bietet auch für Windows eine Galaxy Buds App an, die alle Windows User runterladen und damit ihre Buds managen können. Damit können sie von allen Features wie Galaxy Nutzer profizieren. Apple User schauen hier durch die Finger.

Mit der App stellt man sicher, dass es, zum Beispiel, einen nahtlosen Übergang zwischen Smartphone und Windows-PC gibt. Aber auch das Nutzen der Kopfhörer mit anderen Samsung Geräten, ohne abermaliges Pairen ist nicht notwendig – Quinn von Snazzy Labs hatte hier das Gegenteil behauptet. Wie das Ganze funktioniert, zeige ich dir ein einem anderen Beitrag.

Zwischenfazit

Ich habe mit den Buds3 Pro einige Stunden verbracht und muss sagen: Sie machen eine gute Figur. Ich verstehe warum Samsung den Formfaktor geändert hat, obwohl mir das nicht gefällt. Und das ist, vorerst, auch schon mein erster und einziger Kritikpunkt. Samsung hat mit den Nach-Nachfolgern der Buds Pro in meinen Augen eigentlich (fast) alles richtig gemacht. Die Teile machen einfach Spaß. Sind sie die 249€ wert? Nun, das muss wohl jeder für sich entscheiden und ich muss auch hier zugeben: Wer den vollen Preis für die bezahlt, ist selbst schuld. Im Samsung Store gibt es immer wieder Aktionen und auf Dealportalen werden immer wieder Gutscheincodes geteilt. Ich selbst habe 167,90€ bezahlt.

Sind sie um knapp 200€ besser als die Liberty 4 NC von Soundcore? That's a though pill to swallow, wie der Amerikaner hier zu sagen pflegen würde. Nein. Das sind sie absolut nicht. Warum sollte man sie dann kaufen? Auch hier ist die Antwort recht einfach: Erstens – nicht zum Vollpreis. Dafür gibt es, meiner Ansicht nach bei keinen Kopfhörern, keine Rechtfertigung. Ich habe knapp 100€ weniger bezahlt und selbst hier scheinen die Liberties einfach besser ab; Preis/Leistung. Und trotzdem: Sie sind gut. Und damit komme ich zum zweiten und letzten Punkt: Das Samsung Universum. Hier passen die Buds perfekt rein. Und für einen Samsung Fanboy wie mich ist das den Aufpreis wert.

PS

Ich habe meine Anker Kopfhörer gefunden! Ein Vergleich mit den Buds Pro, den Pro 3 und den Liberty 4 NC folgt!