Im Rahmen des “Snapdragon Tech Summit 2023” präsentierte Xiaomi seine neueste Flaggschiff-Generation: das Xiaomi 14 und das Xiaomi 14 Pro. Die frühe Vorstellung des Flaggschiffs für das kommende Jahr ist bemerkenswert. Neben den neuen Smartphones stellten die Chinesen ihre neueste Errungenschaft vor: HyperOS, das innovative Betriebssystem aus dem Hause Xiaomi. Warum das eine Besonderheit ist und welche beeindruckenden Funktionen die neuen Smartphones zu bieten haben, erfährst du in diesem Beitrag.
Xiaomi 14 und Xiaomi 14 Pro
Die Displays
Die neuen Flaggschiff-Smartphones von Xiaomi wurden dieses Jahr komplett überarbeitet. Insbesondere das gebogene Display des Pro-Modells gehört mit der Version 14 der Vergangenheit an – eine Änderung, die von Fans und Kunden aufgrund der Herausforderungen bei der Anbringung von Schutzfolien auf gebogenen Displays vielfach gewünscht wurde. Mit den flachen Displays reiht sich Xiaomi nun in die Riege von Apple und Samsung ein, wobei letztere nur beim S23 Ultra noch ein leicht abgerundetes Display am Rand aufweisen.
Bei den technischen Spezifikationen gibt es ebenfalls Neuerungen. Stand Oktober 2023 verfügen die Geräte über die hellsten Displays auf dem Markt, mit Spitzenwerten von bis zu 3.000 nits. Dies verbessert nicht nur die Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung erheblich, sondern macht auch das Betrachten von HDR-Inhalten noch immersiver.
Die Display-Diagonalen von 6,36 und 6,73 Zoll (Pro) bieten mehr als genug „Screen Real Estate“ für alle Medienliebhaber da draußen. Die Auflösung des Xiaomi 14 liegt bei 1,5k (höher als beim Vorgänger) und die des 14 Pro bei 2k.
Beide Displays nutzen die AMOLED-Technologie und setzen auf LTPO (Low-Temperature Polycrystalline Oxid) um die Bildschirmwiederholfrequenz, je nach dargestelltem Inhalt, zwischen 1 und 120 Hz zu variieren.
Die restliche Hardware, außer die Kameras
Die restliche Hardware ist, wie man mittlerweile leider sagen muss, das Übliche: Beide Modelle sind mit der neuesten System-on-Chip (SoC)-Generation, dem Snapdragon 8 Gen 3, ausgestattet, der eine um 30% höhere CPU- und 25% höhere GPU-Leistung bietet. Eine bemerkenswerte Neuerung beim 14 Pro, die es nicht in die 14 Version geschafft hat, ist der verbesserte USB-C-Port. Xiaomi hat dem Flaggschiff einen Port spendiert, der jetzt dem USB 3.2 Gen 2 Standard entspricht und in der Lage ist, Daten mit einer Geschwindigkeit von 10 Gigabit pro Sekunde zu übertragen. Endlich!
Beim Laden gibt es ebenfalls Unterschiede zwischen den beiden Modellen: Das Pro-Modell unterstützt eine kabelgebundene Ladegeschwindigkeit von bis zu 120 Watt, während das Nicht-Pro-Modell mit 90 Watt geladen werden kann. Kabellos unterstützen beide Modelle eine Ladegeschwindigkeit von 50 Watt. Dadurch können sie ihren Akku (Pro: 4.880 mAh, Non-Pro: 4.610 mAh) schneller als ein iPhone 15 Pro Max per Kabel aufladen.
Die Kameras
Bei der Kameraausstattung hat Xiaomi in der neuen Generation eine bedeutende Veränderung vorgenommen: Beide Modelle sind mit nahezu identischen Kamerasystemen ausgestattet. Der einzige Unterschied liegt in den Linsen, wodurch die Pro-Version mehr Blendenstufen (F-Stops) bietet – ein Detail, das für den Durchschnittsnutzer wahrscheinlich keinen großen Unterschied machen wird. Dies ist ein Novum und für den Kunden eine positive Entwicklung, da man nun auch das kleinere Modell wählen kann, ohne Abstriche bei der Kameraqualität machen zu müssen.
Beide Geräte verfügen über ein Triple-Kamera-System mit Leica-Branding:
- Die Hauptkamera ist mit einem lichtstarken f/1.6 Summilux-Objektiv ausgestattet, während das 14 Pro Modell ein System mit f/1.42 bietet.
- Der dahinter liegende 50 Mpix Sensor im 1/1,31 Zoll Format stammt von Sony und trägt die Bezeichnung IMX989. Dieser Sensor unterstützt 14-bit RAW Fotos und kann Videos in 8K-HDR aufzeichnen.
- Die weiteren Kameras im Verbund sind eine 14mm f/2.2 Ultraweitwinkel-Kamera mit einem 50 Mpix-Sensor und eine 75 mm f/2.0 Zoomkamera mit optischer Bildstabilisierung (OIS) und Makro-Funktion, die in der Lage ist, Objekte in nur 10 Zentimetern Entfernung zu fokussieren.
- Sowohl der Sensor der Ultraweitwinkel-Kamera als auch der der Zoom-Kamera stammen von Samsung und tragen die Bezeichnung ISOCELL JN1.
Eine erfreuliche Neuerung ist die Frontkamera, die nun Videos in 4K bei 60 Bildern pro Sekunde aufzeichnen kann.
Hier noch einige Bespielbilder beider Kamerasysteme:
HyperOS: Das Betriebssystem aus dem Hause Xiaomi
Angesichts der politischen Spannungen wird es für chinesische Unternehmen in den kommenden Jahren zunehmend schwieriger, insbesondere aufgrund politischer Entscheidungen, die im Westen auf Missfallen stoßen. Infolgedessen werden immer mehr Sanktionen gegen chinesische Unternehmen verhängt, die als regierungsnah gelten, wie im Fall von Huawei. Dies scheint Xiaomi zu motivieren, unabhängiger zu werden. Der Hersteller hat begonnen, die Abhängigkeit von Google durch die Einführung eines eigenen Betriebssystems zu reduzieren. Bislang nutzte Xiaomi Android als Basis für seine Smartphones und legte die Benutzeroberfläche MIUI darüber. Für europäische Nutzer wurden zusätzlich Google-Dienste integriert.
Mit der Einführung von HyperOS ändert sich die Situation teilweise. Obwohl die Basis weiterhin Android ist, scheint MIUI nun mehr als nur eine Oberfläche zu sein und ist tief in das Betriebssystem integriert. Dieser Schritt ähnelt dem von Huawei, das im Sommer 2023 Harmony Next ohne Android-Grundlage vorgestellt hat. Xiaomi scheint ebenfalls eine Zukunft ohne Abhängigkeit von Google anzustreben, was allerdings auch den Verlust der Kompatibilität mit Google-Apps mit sich bringt – eine Kompatibilität, die derzeit noch besteht.
Aktuell ist HyperOS im Wesentlichen Android + MIUI, und die Optik sowie die Benutzererfahrung bleiben weitgehend gleich. Videos zeigen, dass sich das System ähnlich “anfühlt” und weiterhin die geschätzten Features wie umfangreiche Personalisierungsoptionen bietet, die von Xiaomi-Fans geschätzt werden.
Ein wichtiger Punkt bei HyperOS ist die Frage, wie es mit Xiaomi-Geräten außerhalb Chinas weitergeht. In China ist das Fehlen von Google-Diensten kein Problem, da es keinen Play Store gibt. Aber in Europa und anderen Regionen sind Google und seine Dienste unerlässlich. Xiaomi wird hier Strategien entwickeln müssen, um die Nutzererfahrung auf internationaler Ebene zu erhalten und zu verbessern.
Fazit
Die Vorstellung der neuen Smartphones aus dem Hause Xiaomi, das Xiaomi 14 und das Xiaomi 14 Pro ist keine Revolution, vielmehr eine Evolution des Weges, den man mit der 13er Serie gestartet hat. Mit einem Redesign, verbesserter Hardware und einem weiter verbesserten Kamerasystem zeigen, dass es bei Xiaomi weiterhin viel Luft für Verbesserungen gibt. Auch die Tatsache, dass das Unternehmen weiterhin auf Kundenfeedback hört, ist eine positive Eigenschaft des Unternehmens. Besonders bemerkenswert ist die Einführung von HyperOS, das die Weichen für eine verringerte Abhängigkeit von Google stellt und Xiaomis Bestreben unterstreicht, inmitten politischer Spannungen eine robustere und eigenständigere technologische Infrastruktur zu schaffen.
Zusammenfassend sind das Xiaomi 14 und das Xiaomi 14 Pro gelungene Geräte, die auf den ersten Blick gute Nachfolger geworden sind – insbesondere interessant für diejenigen, die von der 12er Serie oder älteren Devices umsteigen wollen. Mit HyperOS wird Xiaomi möglicherweise in der Lage sein, seine globale Präsenz weiter auszubauen und gleichzeitig seine technologische Unabhängigkeit zu erhöhen. Nur die Zeit wird zeigen, wie erfolgreich diese neuen Entwicklungen sein werden und wie sie die Position von Xiaomi auf dem globalen Smartphone-Markt beeinflussen werden.
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