Dell XPS 13 (2015) Review

Das Dell XPS ist ein 13,3 Zoll Wolf im 11 Zoll Schafspelz: Es ist klein, aber dank dünnem Rahmen passt hier ein großer Bildschirm rein. Lies hier mein Review.

Bevor ich mit meinem Review beginne, möchte ich mich bei Dell und deren PR-Agentur bekanken: Man hat sich extrem bemüht, dass ich ein Gerät für ein Review bekomme. Danke an dieser Stelle. Das wird mein Fazit allerdings in keinster Art und Weise beeinflussen.

Anfang des Jahres sorgte Dell mit seinem XPS 13 Refresh auf der CES 2015 in Las Vegas für Aufsehen: Man hat dem XPS 13 ein Alu/Carbon Body & ein unfassbar tolles 13,3 Zoll großes Display spendiert. Das Ergebnis konnte und kann sich einfach sehen lassen. Der jüngste Schützling des PC Herstellers ist einfach ein Hingucker. Ich durfte einige Wochen mit dem Laptop verbringen.

Erster Eindruck

Zwischen meinem ersten Dell-Laptop und dem XPS 13 liegen doch einige Jahre und es hat sich viel getan. Alleine wie der Dell verpackt ist zeigt einem beim ersten anfassen ganz deutlich: Junge, du hast es hier mit einem tollen Gerät zu tun. So ist dann auch. Zum ersten Mal in die Hand genommen fühlt sich das Dell einfach gut an. Was man dem Gerät ankreiden kann: Das Gewicht. Für ein 11 Zoll-Device fühlt es sich meiner Meinung an zu schwer an. Da liegt auch der Fehler, den man persönlich macht: Es ist eigentlich ein 13,3 Zöller; trotzdem: Hier hätte das eine oder andere Gramm weniger sein können.

Die Ausstattung

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Dell hat mir das Gerät in der höchsten Ausstattungsklasse geschickt:

  • Intel Core i7
  • 8 GB Ram
  • 256 GB SSD
  • 13,3 Zoll Ultra Sharp Infinity Display, das mit 3200×1800 Pixel auflöst

Der Preis für dieses Gerät liegt um die 1500 Euro, was mich anbetracht der verbauten Hardware nicht sonderlich überrascht. Finde ich angemessen; allerdings könnte man in dieser Preisklasse schon eine 512 GB große SSD einbauen. Denn: Falls es mal eng werden sollte, kann ich nicht die SSD selbst austauschen. Es gibt (zumindest hatte ich keinen entdeckt) keinen Serivcedeckel, was bei früheren Dell-Laptops durchaus der Fall war.

Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass die Devices immer dünner und leichter werden müssen. Ob das der Kunde tatsächlich so verlang? Wenn es nach mir ginge, so könnten die Geräte um den einen oder anderen Millimeter durchaus dicker sein um mir die Möglichkeit zu bieten die SSD einfach tauschen zu können.

Das Display

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Das ist wohl das Markenzeichen des Dells. Das Display ist eine Sensation – 13,3 Zoll hochauflösend. Wer hier Pixel sucht, ist hier fehl am Platz. Eine Augenweide. Das ist der wirklich hohen Auflösung von 3200×1800 Pixel geschuldet. Für Fotografen dieses Gerät ein Muss! Aber, ja es gibt wohl immer ein kleines “aber”: Windows verträgt zwar solche Auflösungen, aber Programme (Achtung wir haben das Jahr (!) 2015) leider nicht. So ist es tatsächlich Office, welches Probleme macht (Buttons verschwinden bei der Einrichtung von Outlook zb) oder, wie könnte es anders sein, Programme von Drittherstellern werden (trotz !!200%!! Skalierung) so unleserlich klein, dass ich mit denen nichts mehr anfangen konnte. Und dann kommt auch noch die Sache mit externen Monitoren.

Ich habe es bis heute nicht gschafft den einen externen Monitor anders zu skalieren. Was eine nervige Sache ist, denn ich arbeite immer (nur nicht wenn ich mal unterwegs bin) mit externen Monitoren. Aber das ist nicht die Schuld des Gerätes, sondern teilweise die von Windows und teilweise von Drittherstellern. Das soll sich mit Windows 10 doch deutlich ändern; ich bin gespannt was Microsoft hier macht…

Die restliche Hardware

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Und wie sieht es mit dem Rest aus? Nun, das Dell besitzt 3 USB 3.0 Anschlüsse – praktisch. Hier schließe ich immer mein USB-Hub im Office oder daheim an und habe sofort alle Geräte angeschlossen. Das führt mich zum nächsten Kritikpunkt und hier bekommt nicht nur Dell sein Fett ab, sondern einfach alle OEM’s: Leute! Auf wessen Mist ist denn bitte der Kopfhörer/Mikrofon-Anschluss gewachsen? Es kann doch nicht so schwer sein zwei Ports zu verbauen? Ich behaupte mal, dass das kein Ding der Unmöglichkeit sein kann einen Anschluss für Kopfhörer und den anderen für ein Mikro auf den Mainboard zu verlöten. Das stört mich an meinem Surface Pro 3 und meinem neuen HP Spectre ebenso…

Ich nutze gerne ein gutes externes Mikrofon um unterwegs schnell mal Audio aufzunehmen. Ja, es gibt USB-Mikros – aber das soll nicht der Sinn der Übung sein, denn meine DSLR beherrscht keine USB-Mikros 😉 Das ist eine Sache die ich absolut nicht verstehe. Vielleicht kann mir jemand den Sinn dahinter erklären, denn ich verstehe es einfach nicht.

Materalien

Weiter im Programm: Wie ich eingangs bereits erwähnt hatte – das Dell fühlt sich einfach gut an. Die Mischung aus Carbon und Alu war eine gute Entscheidung. Einen kleinen Schönheitsfehler gibt es leider dennoch… Carbon ist ein “Fett-Magnet”. Und ich finde es einfach graußlich wenn eine Tastatur oder ein Gerät angerabelt, angefettet aussieht. Deshalb darf ein Putztuch bei mir nie fehlen!

Tastatur

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Wenn wir schon von Fettmagnet sprechen: Die Tastatur ist vom gleichen Problem betroffen. Damit muss man als Nutzer wohl leben, dass schwarze Flächen so manches Sichtbar macht, was lieber unsichtbar sein sollte. Deshalb bin ich irgendwie froh, dass das HP Spectre X360 eine silberne Tastatur besitzt. Zur Tastatur im Allgemeinen: Ja, die sagt mir zu. Man kann damit problemlos längere Texte schreiben ohne sich zu vertippen oder gar schmerzen zu bekommen. Der Druckpunkt ist gut. Wichtig: Das ist !natürlich! eine subjektive Meinung. Jeder Mensch hat ein anderes empfinden. So soll es tatsächlich Leute geben, die laute, klapperne mechanische Tastaturen lieben…

Mini Displayport

Als Surface Pro 3 Inhaber freut es mich, dass sich Dell dazu entschieden hat einen Mini Displayport einzubauen. Macht sich Sache (für mich) deutlich einfacher. Leider können meine Monitore kein Daisychaining und somit konnte ich nur auf einen meiner 27 Zöller beim Test zurückgreifen.

Trackpad

Das Trackpad verrichtete seinen Dienst, wie ich es von einem Trackpad erwarte. Kleiner Kritikpunkt hier: Die Oberfläche war etwas rau. Das ist wohl dem Carbon geschuldet… Aber das ist jammern auf hohem Niveau, denn ich habe immer eine Maus dabei.

Leistung

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Im Testzeitraum hat das Dell mein Surface Pro 3 mit i5, 4GB Ram und einer 128 GB SSD abgelöst und… ja… ich war deutlich schneller mit dem Gerät unterwegs als mit dem Surface. Meine “Ausrede” ist, dass dem Surface schnell mal der Ram ausgeht. Ein Blick in den Taskmanager verrät, dass ich beim Surface immer um die 90% des Arbeitsspeichers belege. So muss das Gerät auf die langsamere SSD auslagern und somit entsteht ein Flaschenhals der deutlich zu spüren ist.

Abseits von SSD und dem üppigen Ram von 8 GB spielt  der i7 natürlich auch in einer anderen Liga als der i5 in meinem Surface. So war ich mit meinen alltäglichen Aufgaben immer doch etwas schneller am Ziel und das hat mir schon sehr gefallen. Ein Wort noch zur SSD: Hierbei handelt es sich um eine “normale” SATA 6GB/S SSD. Langsam aber doch sollte sich rumgesprochen haben, dass man den doch deutlich schnelleren PCIe Port für SSDs nutzen kann… So würde der Speed mit einem Schlag deutlich zulegen; so müsste man sich mit “langsamen” 230 MB/s Schreibgeschwindigkeit herumquälen. Vor allem in dieser Preisliga… Hier ein Speedtest:

DiskSpeedTest

Akkulaufzeit

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Kommen wir zum letzten und finalen Teil: Akkulaufzeit. Und das ist, wie die Tastatur, eine (für mich) komplett unbewertbare Geschichte und ich erklär euch gerne warum.
Jeder Nutzer nutzt sein Gerät unterschiedlich. Die einen nutzen den Internet Explorer und sind auf Facebook, auf Webmail-Seiten und schreiben mit Word ihre Essays. Oder erstellen Powerpoint-Präsentationen. Bei diesen Nutzern hält der Akku eine gefühlte Ewigkeit. Hier sind beim Dell durchaus 8 Stunden drinnen. Vielleicht 9 oder sogar 10, wie sie es in ihrem Werbetext beschreiben.

Dann gibt es wieder Nutzer, die viel auf YouTube sind, in Photoshop Bilder bearbeiten und das Display ständig auf höchster Stufe läuft. Dort wird der Akku keine 4 Stunden ohne Steckdose aushalten.

Und so weiter: Diese Beispiele könnte ich jetzt beliebig lang bringen, aber es bringt nichts. Jeder hat andere Nutzungsgewohnheiten und somit ist eine Aussage zur Akkulaufzeit einfach dem Hersteller, aber auch dem Nutzer gegenüber nicht fair. Finde ich. So wird ein 400€ Gerät für den von mir ersten Nutzertyp vielleicht 6 Stunden schaffen und er wird begeistert sein, weil der Laptop nur 400€ gekostet. Auf der anderen Seite wird sich der “heavy User” ärgern, dass sein 1500€ Laptop es keine 4 Stunden ohne Steckdose aushält. Zumal die unterschiedlichsten Faktoren die Laufzeit beeinflussen: Ein Chrome-Browser ist ein wahrer Akku-Killer. Das wissen nicht viele Nutzer und wundern sich, dass alleine durch das Internet surfen der Akku schnell leer wird.

Ein ungefähres Gefühl für die verschiedensten Nutzungsszenarien haben die Profis von ANANDTECH einen relativ akkuraten Test gemacht, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

Leider kann ich solche Tests nicht machen, weil die Kollegen einfach die bessere Ausstattung haben und Profis in diesem Bereich sind. Und anhand der Tests siehst du ganz deutlich: Es gibt keine Möglichkeit zu sagen, dass ein Gerät jetzt 4, 6 oder 10 Stunden hält. Das geht einfach nicht. Es kommt !immer! auf die Art und Weise an wie du und wofür du das Gerät nutzt. Somit frage ich immer Freunde, die mich um Rat bezüglich neuem Laptop bitten: Was möchtest du damit machen und wie nutzt du es?

Dell XPS 13 Fazit

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Nach drei Wochen mit dem Dell muss ich es schweren Herzens zurück geben. Mit dem XPS 13 hat Dell, zurecht, gezeigt wieso ich sie für einen der besten PC-Hersteller halte. Das Gerät macht einfach Spaß und es schaut obendrein gut aus. Und… das Dell hat, meiner Meinung nach, die Krone der 13,3 Zöller für sich gewonnen. Jeder, der das Teil gesehen hat, wollte es angreifen und es anschauen.

Die “Probleme” bzw. Schönheitsfehler tun meinem Fazit keinen Abbruch. Das gehört wohl auch irgendwie dazu, dass ein Gerät diese kleinen Macken hat, irgendwie. Außerdem gibt es das perfekte Device einfach nicht… sonst wärs nicht “so günstig” 😉

Hast du Fragen?

Schreib sie einfach in den Kommentarbereich und ich werde versuchen sie alle zu beantworten!

Bis bald 🙂

Marijan