Ein OMV HPC. Foto (c) OMV

OMV will bis 2030 19.000 Ladepunkte errichten

Der österreichische Konzern OMV verrät seine E-Ausbaupläne bis 2030

ARAL (gehört zum BP Konzern) oder Shell machen es aktuell vor: Beide Unternehmen bauen ihr Ladenetzwerk aus und zeigen, dass sie den Transformationsprozess für eine Zeit nach dem Big Business mit ÖL nicht nur begonnen sondern auch begriffen haben. Doch was macht der österreichische Öl-Gigant OMV? Ich habe nachgefragt.

Shell und ARAL meinen es ernst

Shell ist mit seinem “Shell Recharge” nicht nur einer der größten Ladenetz-Anbieter mit der gleichnamigen App, sondern betreibt auch selbst tausende Ladesäulen – über 4.000 um genau zu sein. Aber auch ARAL hat in den letzten Wochen für Schlagzeilen gesorgt. So möchte die BP-Tochter noch 2023 die Anzahl der HPC Ladesäulen bis Ende 2023 von 1500 auf 3000 Säulen verdoppeln. Den Endkunden kann es freuen, denn ein durch immer größeres Ladenetzwerk steigt die Konkurrenzsituation (wer hat mehr…) und damit sollten in absehbarer Zeit die Ladepreise auch fallen.

Status quo

Der österreichische Mineralölkonzern “OMV” betreibt aktuell einige Ladesäulen für Ionity. So stehen viele Ionity HPCs bei OMV Tankstellen. Soweit so gut, aber im Vergleich zu Shell oder ARAL ist das nicht nur dürftig, sondern auch – wenn man in die Zukunft und die Elektrifizierung des Verkehrs schaut – schlecht für das Geschäft. Leider fällt die OMV mit eher negativen als positiven Schlagzeilen auf; im Gegensatz zu Shell oder ARAL, die ihre Netze, Dienstleistungen und Angebote weiter ausbauen.

OMV im Jahr 2030: 19.000 Ladepunkte

Aktuell betreibt die OMV mit ihrem Produkt “OMV eMotion” 4 Standorte mit insgesamt 18 Ladepunkten (16x CCS und 2x Typ 2). Im Vergleich zu Shell oder ARAL ein Scherz. Doch die OMV gelobt Besserung, wie sie mir auf Twitter verraten haben:

Bis 2030 werden wir über 2.000 Ladepunkte an Tankstellen und Convenience-Hubs sowie rund 17.000 Büro-Wallbox-Ladepunkte errichten. Bis 2030 wird die OMV mehr als 400 Millionen Euro in den Ausbau der E-Mobilität investieren. (2/2)

— OMV Group (@omv) April 27, 2023
OMV verrät via Twitter ihren HPC und Typ 2 Ausbauplan

Der Konzern möchte bis 2030 statt der aktuell 18 verfügbaren Ladepunkte auf über 2.000 an Tankstellen und Convenience-Hubs kommen. Ich nehme an, dass man hier Hypercharger meint. Das Netz soll um 17.000 Typ 2 Ladepunkte erweitert werden, die via AC wahrscheinlich bis 22 kW Autos laden können. Das Unternehmen möchte somit über 400 Millionen Euro in den Ausbau der E-Mobilität investieren.

Eine Ansage, die (nicht nur) ich ernst nehme und merke, dass man in Schwechat begriffen hat, dass die Zukunft elektrisch ist. Allerdings wird das nicht reichen – ARAL betreibt alleine in Deutschland aktuell 1500 Ladepunkte. Ende des Jahres werden es 3000 sein. Hier muss die OMV deutlich aktiver werden. 2000 Ladepunkte pro Land in dem sie aktiv sind und nicht nur in der “Kernregion”.

Blackbox OMV

Leider muss ich die OMV auf diesem Wege auch kritisieren. Auf deren Webseite findet man zu diesem Thema NICHTS. Deren Ladenetzwerk “OMV eMotivion” ist nicht auffindbar. Ja, sie bieten unter “Tankkarten” auch eine Karte an, die das Laden eines Elektroautos anbietet, aber sie verlieren KEIN Wort über ihr Produkt. Ebenso fehlen Pressemeldungen. Bildmaterial? Fehlanzeige. Lediglich auf Linkedin wurden zwei Beiträge veröffentlicht. Einer davon:

Liebe OMV. Ihr braucht das nicht zu verstecken. Das Errichten von Ladesäulen gehört kommuniziert und Bilder gehören zur Verfügung gestellt. Das Bild habe ich jetzt von Dr. Eric Schulze, Ihrem Senior Vice President Retail Mobility & Convenience von seinem Linkedin Profil ausgeborgt.

Foto (c) OMV