Ich glaube, dass das mein längster Titel bis jetzt ist. Schon, oder? Zurück zum Thema! Microsoft hat heute via “Paperlaunch” auf seinem Blog das neue Surface Go 2, Book 3, Headphones und die Earbuds vorgestellt. Ist etwas bahnbrechendes dabei? Nein. Aber eine Keynote mit Panoy Panay wäre trotzdem nice gewesen.
Surface Book 3
Endlich! Nach gefühlt einer halben Ewigkeit, hat Microsoft das Surface Book mit neuer Hardware ausgestattet. So aktualisiert Microsoft nicht nur die CPUs, sondern auch die Grafikchip – und unterscheidet erstmals zwischen B2C und B2B Geräten. Der größte Unterschied ist (neben dem Business-Support), dass die B2B Books auch eine Quadro Grafikkarte aus dem Hause Nvidia nehmen können. Eine weitere Neuheit ist die Option die Books mit 32 GB Ram ausstatten zu können. Dies ist aber nur in Kombination mit der 512 GB, 1 & 2 TB SSD und der i7 CPU möglich.
Sonst ändert sich nicht wirklich viel. Das Display ist weiterhin im 3:2 Format verfügar – das sogenannte PixelSense Display. Die Akkulaufzeit betitelt man mit bis zu 17,5 Stunden im 15 Zoll Gerät. Beim 13 Zöller sollten 15,5 Stunden drinnen sein. Ob das stimmt, muss natürlich erst getestet werden.
USB-C ist mit dabei
Ja, auch das Surface Book kommt mit USB-C daher. Bei dem Port handelt es sich allerdings um einen USB 3.2 Gen 2 Anschluss. Das Book kann damit geladen werden und ein Display Signal per Displayport 1.4 ausgeben, Somit steht den Nutzern weiterhin kein Thunderbold 3 zur Verfügung. Bei dem Chaos, das dieser Port darstellt, finde ich es auch nicht weiter tragisch.
Surface Connector ist gekommen um zu bleiben
Auch die dritte Generation des Surface Books hat den Surface Connector, der abwärtskompatibel ist. Sollte man eine Dockingstation anschließen wollen, so muss ein Surface Dock her. Auch das wurde einem Refresh unterzogen und ist jetzt in der 2. Generation verfügbar. Neu ist, dass man nun das Gerät mit 120 Watt laden kann (neues Netzteil ist dabei) – man wollte den Fehler, den man bei der 2. Generation begangen hat, nicht wiederholen. So wird das Gerät auch bei voller Last geladen…
Preise
Das Surface Book 3 ist in der Basisvariante ab 1799€ zu haben. Diese ist relativ schwach auf der Brust, dann als Nutzer bekommt man eine i5 CPU, 8 GB Ram und eine 256 GB SSD. Keine diskrete Grafikkarte. Der Rest, wie das phantastische Display, ist gleich. Ich weiß: Für das Geld bekommt man woanders mehr. Und das ist absolut richtig – und sobald du diesen Gedanken hast, ist das Surface Book definitiv nichts für dich.
Surface Go 2
Die nächste “Überraschung”, die keine war, ist der Surface Go Refresh. Das kleinste und günstigste Surface hat ebenfalls einen Nachfolger erhalten. Im Gegensatz zum Surface Book, hat man hier auch das Äußere aufgefrischt. Der Formfaktor ist gleich geblieben, allerdings hat Microsoft dem Surface Go ein größeres Display – weiterhin im 3:2 Format – beschert. Und zwar ohne, dass das Gerät größer geworden ist. Man hat einfach die Displayränder kleiner gemacht. So sieht das Surface Go 2 wie ein Gerät aus dem Jahr 2019/2020 und nicht 2012 aus. Hallo iMac!
Neue CPU
Das größte Problem des ersten Surface Go war die CPU. Man merkte, dass sie in gewissen Situationen schnell überfordert war. Deshalb war das Go eher eine Schreibmaschine für unterwegs bzw. für eine sehr leichte Photoshop-Session gedacht, wie ich in meinem Review festgehalten hatte. Doch diese Achillesferse hat Microsoft in der teuersten Variante des Go ausgemerzt, denn hier kommt eine Core M3 CPU zum Einsatz. Das ist ein großer Schritt nach vorne. Solltest du allerdings nicht so viel Geld ausgeben wollen; so wirst du einen alten Bekannten wieder treffen: Die Pentium Gold CPU. Allerdings in einer neueren 2 Jahre neueren Version. Der Unterschied sind defacto nur 100 MHZ mehr Leistung. Wie gesagt: Als mobile Schreibmaschine TOP.
Mehr Display
Wie bereits erwähnt: Das Surface Go 2 bekommt ein größeres Display ohne selbst wirklich größer zu werden. Microsoft hat hier in die “Display-Ränder kleiner machen” Trickkiste gegriffen. Durch 0,5 Zoll mehr Fläche, wurde die Auflösung leicht nach oben geschraubt. Es löst nun mit 1920×1280 auf und bietet somit 220 PPI. 4 PPI mehr als das erste Surface Go.
LTE kommt zeitgleich
Neben der Standard-Variante mit Wifi, kommt das Go 2 auch mit LTE, wie sein Vorgänger, daher. Der Unterschied: Beide kommen zeitgleich auf den Markt. Das ist ein Novum für Microsoft, denn sie haben es immer geschafft die LTE Varianten deutlich später zu veröffentlichen. Dieses Manko haben sie behoben.
Größerer Akku für mehr Akkulaufzeit
Der Akku der ersten Generation war in Ordnung. Bei dem Formfaktor passt halt nicht so viel Masse hinein. Zwei Jahre später hat man es aber geschafft noch das eine Quäntchen Energie mehr reinzupacken. Heißt, dass man die eine oder andere Stunde länger ohne Steckdose auskommt. Microsoft schreibt von bis zu 10 Stunden. Wir werden hier wohl aber so um die 7 Stunden sehen.
Preise
Die Einsteigerversion mit 64 GB eMMC Speicher, 4 GB Ram wird es ab 509€ geben. Das Ganze kann dann bis zur Core m 3 CPU, 8 GB Ram, 128 GB SSD und LTE um 879€ aufgerüstet werden. Aber Achtung! Hier fehlen Type Cover und der Pen. Da werden nochmals einige Euros fällig. Für Umsteiger von der ersten Generation: Das Type Cover und der Pen sind selbstverständlich kompatibel und können weiterhin genutzt werden.
Zielgruppe
Ein Wort zur Zielgruppe des Surface Go 2. In der Werbung wird deutlich, wen man hier targeten möchte. Schüler und eventuell Studenten. In den USA hat Google mit seinem Chrome OS und den Chromebooks Schulen erobert und Microsoft möchte mit dem Book hier eine Alternative bieten und haben. Was aber nicht heißt, dass man als B2B Kunde das Gerät nicht kaufen sollte 😉 Als Office Maschine ist das Go 2 mit der Erweiterungsmöglichkeit USB-C und Displayport super geeignet.
Surface Headphones 2
Ja, die Surface Headphones. Die gibt es noch. Microsoft wird hier nicht die Masse an Kopfhöhrern verkaufen. Das ist klar – denn man ist ja auch keine Kopfhöhrer-Company, die sich hier versucht ein weiteres Einnahmestandbein aufzubauen, weil man von einem Produkt abhängig ist (Hallo Apple, hallo iPhone). Microsoft möchte hier auch für Surface Fans ein Angebot haben. Die erste Generation hat gute Reviews erhalten und mit der 2. Generation hat man sicherlich den einen oder anderen “Fehler” behoben, aufgrund des Feedbacks, das man erhalten hat.
Einige Verbesserungen
Bei Version 2 der Headphones hat man die Akkulaufzeit auf 20 Stunden verbessert. Neben einem größeren Akku, wurden auch die Hörmuscheln neu designt, sodass sie mehr Tragekomfort bieten und sich nun auch um 180 Grad drehen lassen sollen.
Neue Farbe, alter Preis
Die Surface Headphones 2 werden, so wie die erste Generation 279,99€ kosten. Neben dem klassichen Surface-Silber, kommen die Headphones jetzt auch in Mattschwarz daher. Das sieht sicher sensationell gut aus.
Surface Earbuds
Ein alter Bekannter! Ja. Die Surface Earbuds. Irgendwann letztes Jahr wurden die vorgestellt und haben irgendwie nie das Licht der Welt erblickt. Bis jetzt. Jetzt sollten sie ab dem 16. Mai breit verfügbar sein. Sie sollten für 219,99€ den Besitzer wechseln. Happiger Preis, wie ich meine.
Fazit
Wie ich eingangs erwähnt hatte: Ich hätte echt gehofft, das die Fans der Marke Surface mit einem Event belohnt werden. Vor allem, weil man bei den Präsentationen von Panos Panay richtig spüren kann, welcher Aufwand in die Produkte investiert wurde. Was man sich bei diversen Dingen gedacht hat und natürlich ist die Art und Weise, wie der Surface-Chef seine Geräte da auf der Bühne präsentiert einfach “magisch”.
Grundsätzlich muss man sagen, dass die Geräte logische Upgrades halten haben. Hier gab es, mehr oder weniger, keine Überraschungen.
Ein Wort noch zu den Preisen. Ich hatte geschrieben, dass wenn jemand der Meinung ist, dass er ein Gerät mit mehr Leistung, günstiger bekommt, nicht die richtige Zielgruppe für Surface ist und das ist absolut richtig. Die Surface Geräte sind sehr teuer und die Konkurrenz bietet für das gleiche Geld einfach mehr Leistung und eine bessere Ausstattung. Surface ist nicht dazu da um OEMs das Geschäft wegzunehmen, deshalb kosten sie mehr und haben die “Surface Tax” drauf. Aber wenn jemand schon mal ein Surface sein Eigen nennen konnte, weiß, dass es manchmal nicht leicht ist, Rational zu denken. Diese Geräte lösen einfach den “das will ich jetzt haben” Reflex aus. Und um darum geht es. Sie sind ein Benchmark für OEMs ihre Geräte noch besser zu machen und davon profitieren wir alle.
Microsoft hat mit den Surface Geräten eine neue Geräteklasse erfunden. Jeder will auch ein Surface in seinem Lineup haben – ja, auch Apple; wie man am neuesten Tastaturcover für das iPad Pro sehen kann. Jeder möchte ein Stück vom Kuchen haben, den Microsoft als erster gebacken hat. Und das ist gut so.
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