“Angebot” für aktuelle “outlook.com for your Domain” Nutzer

Dieser Artikel wurde am July 12, 2014 veröffentlicht und könnte mittlerweile veraltete Infos enthalten.

Vor einiger Zeit schrieb ich schon meine Gedanken rund um das Einstellen des Dienstes “Outlook.com for your Domain” seitens Microsoft und, dass das einerseits keine sonderlich gute Idee ist und andererseits man hier ein große Chance verpasst um sich von der Konkurrenz doch deutlich abzugrenzen.

Heute möchte ich meinen Frust über das sogenannte “Umstiegsangebot” seitens Microsoft für die Nutzer des “Outlook.com for your Domain” Luft lassen.

Ansich gute Idee!

Ja, man möchte aus Kunden, die nichts zahlen, zahlende Kunden machen – verstehe ich. Ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen muss diesen Ansatz verfolgen. Doch es gibt natürlich Kunden, die sich ein kostenpflichtiges Angebot nicht leisten können, da einfach die größe (100 und mehr Accounts) eine Rolle spielt. Hier denke ich an gemeinnützige Vereine, keine Organisationen, die um jeden Cent ringen müssen um so ihren Betrieb aufrecht zu erhalten.

Genau für solche Nutzergruppen war “Outlook.com for your Domain” das perfekte Angebot: Die eigene Domain mit allen Vorteilen von Outlook.com nutzen. Exchange Active Sync, OneDrive, Xbox Live, etc – doch auch für Familien war das keine schlechte nache.

Nach der Hiobsbotschaft, dass man das System nicht weiter unterstützen möchte, hat man Kunden eine Mail mit einem Angebot zukommen lassen. Tolle Idee – biete dem Kunden ein attraktives Angebot an, sodass er vom 0€ Umsatz-Kunden zum x€ Umsatz-Kunden wird.

Microsoft hat diesen Nutzern 90 Tage kostenlos Office365 Small Business zur Verfügung gestellt. Meine Erwartung: Yes – man hat sich bei Microsoft zusammengesetzt und sich ein gutes Angebot ausgedacht um diesen Kunden dem Umstieg schmackhaft zu machen. Doch…

….weit gefehlt!

Das was ich da gesehen habe, lies mich etwas sauer werden. An meiner Domain hängen fünf E-Mail Konten: Ich, meine Schwester, meine beiden Eltern und mein “Schwager”, haben eine @kelava.at E-Mailadresse, die von Outlook.com organisiert wird.

Office Small Business kostet im Jahr knapp 50€ – somit müsste ich 250€ im Jahr für fünf E-Mail Konten zahlen. Für eine Firma, die E-Mails braucht um ihr Business zu führen ist das eine Summe, die komplett egal ist. Das ist ein steuerlindernder Posten, man schreibt das einfach ab und zahlt aufgrund dessen weniger Steuern. Wunderbar!

Doch ich als Privatperson muss dieses Geld erst verdienen und wie soll ich zb. meinen Eltern erklären, dass sie jetzt 50€ für etwas zahlen, wofür sie zuvor nichts gezahlt haben?

Chance verpasst, leider!

Doch es wird nicht nur mir so gehen: Viele andere Nutzer dieses Dienstes werden sich bei diesem Angebot wohl die Frage stellen, ob sie weiterhin Kunden von Microsoft und den damit verbundenen Diensten bleiben wollen.

Ein Verein mit 30 Mitgliedern, der ohnehin schon wenig Geld hat und jede Chance nutzt um an selbiges zu kommen wird sich keine Gebühren für Office365 in der Höhe von 1500€ leisten können.

Hier hat Microsoft eine große Chance verpasst! Man hätte den “Outlook.com for your Domain” Nutzern Office365 für 50% des Preises anbieten können. Klar, das wären beim vorhin erwähnten Verein noch immer 750€ im Jahr – jedoch keine 1500€!

Oder man hätte für Familien das ganze mit Office365 Home bündeln können – wie ich bereits geschrieben hätte. Man gibt der Familie insgesamt 100 GB Mailspeicher und lässt sie die eigene Domain hinzufügen. Perfekt wäre das “All-in-One Familiensorglospaket”!

Ja, aber…

Ich kenne die Vorteile von Office365 sehr genau und diese sind einfach einzigartig. Es gibt einfach kein vergleichbares Angebot und Exchange als System ist ungeschlagen und funktioniert auf nahezu jedem Endgerät, ohne große Frickellei. Doch Exchange mit 50 GB Speicherplatz und 1 TB bei OneDrive for Business, SharePoint, Lync und Co. das braucht keine Familie.

Keine Panik

Richtig! Microsoft hat den Support für “Outlook.com for your Domain” nicht eingestellt – das System bleibt weiterhin aktiv. Man kann lediglich keine neuen E-Mailadressen/Nutzer zum System hinzufügen (WTF?! – Google hat das etwas besser hinbekommen: Anzahl der möglichen Nutzer auf 50 reduzieren – innerhalb dieser 50 Nutzer kann man machen was man möchte).

Fazit

Ich bin von der Visionslosigkeit des Verantwortlichen, der das zu verantworten hat, enttäuscht. Gerade als der neue CEO Satya Nadella seinen Posten bei Microsoft angetreten hat, hat er gesagt “Cloud first, mobile first” und die Abschaltung dieses Dienstes und dem damit verbundenen Angebot, passen so garnicht zusammen.

Ich bin gespannt wie lange der Dienst aktiv bleibt…